Mittwoch, 24. Oktober 2012

Kinder lernen miteinander leben
und füreinander da sein

Projekt zur Gewaltprävention der Kommunalen Jugendarbeit an der Grundschule Gräfendorf

Miteinander – Füreinander:
Das Musiktheater mit Eric Udo Zschiesche gastiert in dieser Woche in der Grundschulen Gräfendorf. Die Förderung der sozialen Kompetenz bei Grundschülern ist Ziel des Projektes der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Main-Spessart.
Winnie hat Bauchweh. Er geht seit drei Tagen nicht in die Schule. Sein Freund Eric, den die Lehrerin mit den Hausaufgaben zu ihm schickt, findet heraus, warum er Bauchweh hat. Ein Schüler hat von ihm sein Taschengeld erpresst. Dieser Geschichte folgen gebannt die Kinder der ersten und zweiten Klasse der Grundschule Gräfendorf. Eine Geschichte, die im wahren Leben in Schulen passiert ist.
Puppe Winnie hat Angst, Eric hilft. Schnell sind die Fronten klar: Die Kinder leiden mit Winnie und ergreifen für ihn Partei, indem sie Winnie gegen Flegel Krax verteidigen. Am Ende wird auch Krax nach einem klärenden Gespräch in die Klassengemeinschaft integriert. Alle vertragen sich und singen gemeinsam ein Lied über Freundschaft und Gemeinschaft.
Die Kinder erleben eine kurzweilige und lehrreiche Stunde. Das Musiktheater „Miteinander – Füreinander“ mit Eric Udo Zschiesche ist von der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Main-Spessart in dieser Woche an den drei Grundschulen Schwebenried, Gemünden und Gräfendorf eingeladen.

Wortstark und freundlich bearbeitet Zschiesche altersgerecht Themen wie Ausgrenzung, Gewalt und Macht. Mit seinen rockigen Liedern spricht der Musiker und Liedermacher die Kinder an. Seine Puppen sind Opfer, Bösewicht und Mitläufer. Er selbst hat die Büchertasche über der Schulter und die Gitarre stets griffbereit und zeigt den Kindern, wie Gemeinschaft funktionieren kann, ohne, dass Einzelne ausgegrenzt werden. Er hilft zu begreifen, dass Freunde wichtig und in der Regel nicht vor dem Fernseher, sondern auf dem Spielplatz zu finden sind.

Mit diesem Programm sollen die Selbstkompetenz und die sozialen Fähigkeiten der Kinder gestärkt werden. Es ist die Fortführung des Projektes zur häuslichen Präventionsarbeit gegenüber sexuellem Missbrauch. Hierzu hat ein Elternabend stattgefunden. Ebenso besuchten ausgebildete Studenten alle Klassen an drei folgenden Tagen für jeweils eine Doppelstunde.
Das Projekt Gewaltprävention wurde in drei Phasen aufgeteilt: Das Erkennen und Ausdrücken der eigenen Gefühle an den beiden ersten Tagen, Mädchen und Jungen getrennt. Am dritten Tag wurde das Miteinander gemeinsam geübt. Zu dem Projekt erläutert Kreisjugendpflegerin Andrea Schön: „Es ist wichtig, Sozialverhalten immer wieder zu üben.“ Das Musiktheater greift die Themen soziale Kompetenz und das Miteinander in einer Gemeinschaft auf. Gefallen hat es den Kindern gut. Die Mädchen aus der letzten Reihe fanden die Musik besonders cool.
Informationen zum Musiktheater gibt es im Internet unter www.lieder-musiktheater.de.
Ein Bericht der Mainpost Mitarbeiterin Jana Keul